Sonne und Wind sind „die“ Hauptkomponenten im Erneuerbare-Energien-Mix, der durch unsere Stromnetze fließt. Doch neben den Windkraft- sind vor allem die Solaranlagen eine Herausforderung für unsere Stromnetze, insbesondere auf den unteren Spannungsebenen bei den Verteilnetzbetreibern.
von Franziska Heidecke
Die Windenergienutzung an Land (neudeutsch: onshore – im Gegensatz zu offshore: auf dem Meer), wird immer wichtiger für den gesamten Ausbau des „grünen“ Stroms. Kein Wunder, dass diese Energieerzeugung in den letzten Jahren wesentlich zur Stromgenerierung aus regenerativen Energiequellen beigetragen hat. Doch ein Modul ist quer durch die Republik noch etwas stärker im Erneuerbare-Energien-Mix vertreten wie die Onshore-Windparks. Es ist ebenfalls wetterabhängig, also nicht ganz so sicher (ein)planbar. Und auch diese Stromerzeugung ist gerade für die Niederspannungsnetze, wie sie zum Beispiel ED Netze betreibt, eine Herausforderung, denn dort wird ein großer Teil dieser Energie eingespeist: Gemeint sind die Photovoltaik-Anlagen. Nichtsdestotrotz ist ihre Energie im Stromnetz die absolute Nr. 1!
Mit durchaus positiven Nebeneffekten. Denn Haushalte oder Unternehmen, die sich zwecks Eigenstromversorgung für eine Solaranlage auf dem Dach entscheiden, leisten, so formuliert es die Bundesregierung auf ihrer Website, einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Wichtigster Aspekt: Dieser Strom muss nicht mehr aus fossilen Energien gewonnen werden. Hinzu kommt: Auch der eigene CO2-Fußabdruck kann mit diesem Strom erheblich reduziert werden, weil sich Sonnenenergie mittels Photovoltaik so gut wie CO2-frei in Strom umwandeln lässt. Somit kann man ganz nebenbei seinen privaten Haushalt oder sein Unternehmen klimaneutral(er) machen.
Solarenergie ist umweltbewusst
Sogar Naturschutz geht mit Photovoltaik, irgendwie zumindest. Eine Solaranlage, insbesondere nachinstalliert auf bestehenden Dächern oder auch als Solarpark auf der grünen Wiese, versiegelt nämlich keine bislang unbebauten Flächen. Außerdem muss dafür in der Regel kein Baum oder Strauch gefällt werden. Die hier gewonnene Energie ist somit oftmals „doppelt grün“, weil derart erhaltene Bäume, Sträucher und selbst Kleinpflanzen dank Photosynthese entsprechend mal mehr mal weniger intensiv ihrerseits mit dazu beitragen, das CO2 zu senken.
Aber nicht immer bläst der Wind so stark und durchgängig wie eigentlich vorhergesagt – oder vor die Sonne schieben sich ausgerechnet über dem Solarpark dicke Wolken. Damit der Ausstieg aus der Atom- und Kohleenergie trotzdem planmäßig oder die Energiewende im Netz sogar früher als gedacht gelingen kann – was zum Erreichen der Klimaziele ohne Frage wichtig wäre –, müssen die Kapazitäten von Sonnen- und Windenergie also noch deutlich steigen und zudem „steuerbarer“ werden. Damit am Ende immer mehr Akteure im Netz gemeinsam dafür sorgen, dass das Engpass- und Einspeisemanagement auch bei suboptimalen „Energiewetter“ gut funktioniert – und „grüner“ Strom stetig fließt.
Franziska Heidecke ist seit Januar 2021 Bereichsleiterin „Digitalisierung und Innovation“ bei ED Netze. Schon im Studium war die Digitalisierung der Stromnetze ihr Steckenpferd und wurde bei ihrem letzten Arbeitgeber Netze BW dann zum Fokusthema. Ihr Ziel ist die Schaffung von Netztransparenz auf Mittel- und Niederspannungsebene zur Erhöhung der Versorgungssicherheit, optimierten Netzplanung und effizienten Netzführung. Und eine begleitende aufklärende Kommunikation.
Danke für diesen interessanten Artikel! Gut zu wissen, dass die Sonnen- und Windenenergie vorn liegen. Wir suchen nach einer Firma für erneuerbare Energien, um unseren Storm mit Solarkraft zu betreiben. Vielen Dank für den Beitrag!